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Foto rechts:
Die beiden UITG-Yachten: Die neue "Germany I" (GER-89, vorne), erste in Deutschland gebaute AC-Yacht - und die GER-72, die erste deutsche AC-Yacht in der 156-jährigen Geschichte des America´s Cup.

Yachten
 



Foto: © Richard Walch/UITG
 
   
  1. "Germany I" (GER 89):
Eine Yacht schreibt Geschichte


Das Jahr 2007 ist ein ganz besonderes für den Segelsport in Deutschland: Das United Internet Team Germany startet als erste deutsche Kampagne in der 156-jährigen Geschichte des America's Cups in die entscheidenden Rennen um die älteste Sporttrophäe der Welt. Das Team segelt mit der Germany I, dem ersten in Deutschland gebauten America's Cupper mit der Segelnummer GER 89. Sieben Monate lang haben Bootsbauer und Designer ein Kunstwerk aus Karbon geschaffen, weitere Monate Tests und Optmierungsarbeiten stecken in der High-Tech-Rennyacht. Beim Louis Vuitton Act 13 und beim Louis Vuitton Cup wird sie im Frühjahr 2007 vor Valencia beweisen, was in ihr steckt.

Der Bau in der Kieler Werft Knierim-Yachtbau begann im Herbst 2005. Der bekannte Bootsbauer Friedrich "Fietje" Judel aus Bremerhaven entwickelte mittels Hochleistungsrechnern die perfekte Rumpfform aus 80 bis 100 Testversionen. Bei Rumpf, Segel, Mast und Rigg geht es um jedes Gramm, denn nichts ist entscheidender als beim Gewicht zu geizen. Um dabei gute Ergebnisse zu erzielen, kamen dabei auch Verfahren aus dem Bau von Formel 1-Rennwagen zum Einsatz.

Alle America's Cup-Teams müssen sich an ein strenges 58-seitiges Regelwerk mit Materialvorgaben und Bauvorschriften des Veranstalters halten. Dadurch sollen die Yachten ähnlicher und das Rennen spannender werden. Ein America's Cupper darf maximal 24 Tonnen und vier Kilogramm wiegen, wobei letzteres nur die Messtoleranz der Waage widerspiegelt. Je nachdem, wie leicht das gesamte Boot über Wasser am Ende ist, hängen knapp 20 Tonnen als Ballast in der Kielbombe, die 4,10 Meter tief ins Wasser reicht. Der mindestens 750 Kilogramm schwere Mast ragt rund 33 Meter in die Höhe. Seine Konstruktion wurde von Riggdesigner Hasso Hoffmeister vom Germanischen Lloyd (GL) in Hamburg berechnet. Er entstand bei den spezialisierten Mastenbauern von Formula Spars im englischen Lymington.

Nach den vielen aufwendigen Computerrechnungen begann das eigentliche Handwerk der Bootsbauer: Zuerst wurde das 26 Meter lange und etwa vier Meter breite Deck gebaut. Die ausgewählte Rumpfform wurde schließlich mit einer gigantischen Fünf-Achs-Fräse millimetergenau aus einem Stück Schaumstoff ausgefräst. Auf diesen Block laminierten die Bootsbauer eine Negativform aus Karbon. Die Lagen des pechschwarzen Kohlefasergeleges wurden nach und nach in gegenseitigen Richtungen (in verschiedenen Dicken) aufgelegt. Danach wurde die Schale in einem überdimensionalen Ofen unter Vakuum "gebacken" und damit besonders effizient ausgehärtet. Das Ergebnis: Ein leichter und formstabiler Rumpf mit einer spiegelglatten Außenhaut. Anschließend kamen die Strukturen (Schotten, Kielaufhängung und Mastfuß) in den Rumpf, die für die Festigkeit sorgen. Nachdem Rumpf und Rigg (Mast mit Verstrebungen) fertig sind, rückt das Segeldesign in den Mittelpunkt. Die Segelfläche ist ebenfalls durch das Regelwerk vorgeschrieben. So umfasst die Gesamtfläche am Wind ca. 320 Quadratmeter, wovon das Großsegel rund 215 Quadratmeter ausmacht. Ein Spinnaker zieht die Yachten auf Vorwindkurs mit einer Segelfläche von etwa 510 Quadratmetern.

Am 24. April 2006 folgte der historische Moment, auf den die Segelcrew und das gesamte Team lange gewartet haben: Eva Luise Köhler, Ehefrau des Bundespräsidenten Horst Köhler, taufte die erste deutsche Yacht in der 156-jährigen Geschichte des America's Cups feierlich in Kiel. Bald darauf folgte der erste Wasserkontakt mit Belastungs- und Krängungstests. Danach wurde die Germany I von ihrer "Geburtsstätte" Kiel auf Tiefladern ins 2.350 Kilometer entfernte Valencia transportiert. Nach sechs Tagen erreichte das neue Super-Boot unversehrt den spanischen Hafen. Nach vielen weiteren Tests und Optimierungen ist die neue Yacht des United Internet Team Germany ab Dezember 2006 bereit für das intensive Training, mit dem sich die Crew um Jesper Bank auf die entscheidenden Rennen vorbereitet.

"Ich bin absolut beeindruckt. Unsere Bootsbauer und Designer haben ein sehr gutes Paket abgeliefert", sagte Skipper Jesper Bank bereits nach seiner ersten Trainingsfahrt mit der neuen Yacht, die er liebevoll "Sexy Lady" nennt. Das Design, mit dem die Germany I 2007 an den Start geht, wurde im Januar 2007 bei der Messe boot in Düsseldorf präsentiert. Es stammt von Senay Paakkanen, die sich gegen über 700 Teilnehmer des United Internet Team Germany - Designwettbewerbs durchgesetzt hat. "So muss ein deutsches Cup-Boot aussehen", kommentierte Bank das schwarz-rot-goldene Design der Germany I.



2. "GER-72"
Die erste deutsche AC-Yacht


Zum ersten Mal trafen bei den Louis Vuitton Cup Acts 4 und 5 in Valencia alle zwölf teilnehmenden Syndikate des 32. America's Cups aufeinander. Zudem bestritten die Teams hier erstmalig eine Regatta mit den nach Version 5 umgebauten ACC-Yachten. Diese sollen noch gleicher sein als in den Cups zuvor, um die Chancengleichheit auf dem Wasser zu erhöhen. Den Designern bleibt also weniger Spielraum.

Das 58 Seiten starke Regelwerk schreibt verschärfte Eckdaten vor, die alle Boote ähnlicher machen. Die Yachten sind danach etwa 26 Meter lang und zirka vier Meter breit. Der Tiefgang beträgt 4,10 Meter. Der Mast ragt rund 33 Meter in die Höhe. Zudem wurde die Crewgröße von 16 auf 17 Personen erhöht. Der "Gast" an Bord ist jetzt der 18. Mann. Wer niemanden mitnimmt, muss ein Strafgewicht von 100 Kilogramm mitnehmen.

Mit dabei ist auch das United Internet Team Germany mit der "GER-72" (seit Ende 2006 ersetzt durch die Nachfolgerin "Germany I", der ersten in Deutschland gebauten AC-Yacht - Segelnummer GER-89).

Um den erstmaligen Start von Skipper Jesper Bank und seiner Crew im Juni 2005 bei Act 4 in Valencia mit der "GER-72" zu ermöglichen, war seitens der Technikabteilung ein immenser Kraftakt nötig, der einem kleinen Wunder gleicht. Innerhalb von nur sechs Tagen wurde ein gebrauchter Cupper, die Ex-"Mascalzone Latino" (ITA-72), so umgebaut, dass er dem neuen strengen Reglement des America's Cups (Version 5) entspricht.

Nur dank eines "Rund-um-die-Uhr" - Einsatzes der achtköpfigen Mannschaft um Technikdirektor Eberhard Magg wurde der Traum eines deutschen Cuppers so früh Wirklichkeit. Denn normalerweise werden für einen solchen Umbau knapp zwei Monate veranschlagt. Auf Elba wurden die Vorgaben des Berliner Konstrukteurs Axel Mohnhaupt für die "GER-72" umgesetzt.

Der Rumpf wurde an der Wasserlinie im Bugbereich um 15 Zentimeter verlängert und die Kielbombe um eine Tonne Blei erleichtert, damit das deutsche Boot das vom neuen Regelwerk vorgeschriebene maximale Gesamtgewicht von 24 Tonnen einhält. Davon wiegt die Kielbombe nun "nur" noch etwa 19 Tonnen.

Aber nicht nur die Gewichte der Yachten sollen ähnlicher werden, auch die Segelflächen haben vorgeschriebene Maße. So umfasst die Gesamtsegelfläche am Wind zirka 320 Quadratmeter, wovon das Großsegel rund 215 Quadratmeter ausmacht. Ein Spinnaker zieht die AC-Yachten auf Vorwindkurs mit einer Segelfläche von etwa 510 Quadratmetern.



  Segeln für Deutschland:
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Technische Daten der GER-89:

Name: Germany I

Baujahr: 2006

Werft: Kierim-Yachtbau, Kiel

Design: UITG-Design-Group

Länge ü.A.: 25,80 Meter

Breite: 3,60 Meter

Tiefgang: 4,10 Meter

Masthöhe: 34 Meter

Segelfläche am Wind: 320 Quadratmeter

davon Großsegel: 215 Quadratmeter

Spinnaker: 510 Quadratmeter

Gesamtgewicht: 24 Tonnen

Kielballast: 19,5 Tonnen

Crewgröße: 17 Personen + 1 Gast



Technische Daten der GER-72:

Baujahr: 2002

Werft: Tencara (I)

Design: Giovanni Ceccarelli

Länge ü.A.: 26 Meter

Breite: 4 Meter

Tiefgang: 4,10 Meter

Masthöhe: 33 Meter

Segelfläche am Wind: 320 Quadratmeter

davon Großsegel: 215 Quadratmeter

Spinnaker: 510 Quadratmeter

Gesamtgewicht: max. 24 Tonnen

Kielballast: 19 Tonnen

Crewgröße: 17 Personen + 1 Gast
 
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